Social-Media-Kalender sind voll von Tagen, an denen sich ein Post oder Blogbeitrag anbietet. Für mich ist heute einer dieser ganz besonderen Termine: der Welttag der Handballer. Und das ist gleich aus mehreren Gründen so.
Als kleiner Junge stand ich mit meinem Vater an einem sonnigen Nachmittag auf einer Sportanlage in Baden-Württemberg. Fußball oder Handball? Das war die Frage, die ich mir selbst an diesem Tag beantworten wollte – und sollte.
Links der Ascheplatz mit den Minikickern, rechts zwei, drei Tartanplätze, auf denen die Minihandballer spielten. Bei den Fußballern wurde genau in dem Moment, als wir dort standen, ein kleiner Junge umgegrätscht und landete so recht unsanft auf der roten Asche.
Die Entscheidung war also gefallen: Handball. Also ging ich als Fünfjähriger zum ersten Mal zum Training. Die ersten Einheiten und Minispielfeste waren noch holprig, wir wurden als Mannschaft des KSV Hoheneck aber immer besser. Auch, weil viele von uns gut befreundet waren.
Welttag der Handballer: Spaß an Spiel und Training
In den folgenden Jahren und Jahrzehnten kamen für mich – auch bedingt durch Umzüge mit der Familie – ein paar weitere Vereine hinzu, bei denen ich dem Ball hinterherjagte. Ich hatte immer unglaublich viel Spaß am Spiel – aber tatsächlich auch am Training!
Selbst in den Sommerferien und rund um Weihnachten war ich mit meinem Vater, später zudem auch mit einigen Freunden in Meckenheim bei Rot-Weiß Merl und in Blomberg bei der damaligen HSG-Herrentrup/Blomberg, immer in der Handballhalle. Erst ein bisschen Fußball zum Warmmachen, anschließend Würfe, Technik, Taktik. Da hatte ich Bock drauf! Jeden Tag Training, was später der Fall war, war für mich deshalb auch überhaupt kein Problem! Der Welttag der Handballer ist für mich also ganz besonders!
Erfolge stellten sich auch schnell ein. Westfalenauswahl, Jugend trainiert für Olympia, Angebot aus der 2. Handball-Bundesliga (ich habe es allerdings abgelehnt), A-Jugend und Training erste Mannschaft beim Handball-Bundesligisten TBV Lemgo, erstes Verbandsliga-Spiel als 18-Jähriger mit sechs Toren usw.
Was aber noch viel wichtiger ist: Ich hatte die Möglichkeit, in überragenden Mannschaften zu spielen und tolle Menschen kennenzulernen! Nach Umzügen bin ich durch den Handball immer schnell an einem neuen Ort angekommen, habe Freunde gefunden und war sofort integriert.
Durch Handball fürs Leben gelernt
Und ich habe viel fürs Leben gelernt! Respekt, Toleranz, Teamfähigkeit, andere Meinungen akzeptieren und mittragen, Leidensfähigkeit, Durchsetzungsvermögen – das sind nur einige Attribute, die den Handball beziehungsweise Handballer ausmachen.
Diese Fähigkeiten zu lernen und zu übernehmen – das war wichtig, um handballerisch erfolgreich zu sein. 25 Jahre Handball haben natürlich aber auch dafür gesorgt, dass diese Dinge ein Teil des Lebens und damit im Alltag normal werden.
Der Welttag der Handballer ist für mich deshalb auch so besonders, weil mich der Sport zu einem großen Teil zu dem gemacht hat, der ich heute bin. Privat und beruflich! Denn klar ist: Die angesprochenen Fähigkeiten sind nicht nur im Privatleben wichtig. Sie haben mir auch enorm auf dem Weg als Texter und Lektor mit einer eigenen Textagentur geholfen! Deshalb: ein Hoch auf alle Handballer!
